Kapitel 44: Egeskov Slot (27. Mai)
Das Egeskov Schloss wollte ich mir die ganze Zeit schon unbedingt ansehen. Am Montag hat es dann auch endlich geklappt, als wir unseren nächsten Comenius-Ausflug dorthin planten. Wir und unsere Mentoren haben für diesen Tag schulfrei bekommen und so konnten wir schon früh starten. Gut, dass wir es noch vor Utes Abreise geschafft haben. So waren wir insgesamt noch fünf Assistentinnen und Miguel war auch wieder mit von der Partie. Das Schloss ist wirklich so schön anzusehen und steht dort wie ein Märchenschloss im Wasser.











Auf dem Gelände könnte man wahrscheinlich den ganzen Tag verbringen, da es jede Menge zu bieten hat. Als erstes sind wir über Hängebrücken von Baumwipfel zu Baumwipfel marschiert, um uns dann als nächstes durch ein Labyrinth zu schlagen. Wobei sich unsere Gruppe nicht wirklich durchschlagen musste, da wir gleich den richtigen Weg gefunden hatten. Laura, Miguel und Zsuzsanna hatten da nicht ganz so viel Glück und haben irgendwann mehr oder weniger verzweifelt aufgegeben ;-)



Die ganzen Auto- und Motorräderausstellungen haben mich persönlich an diesem Tag nicht so interessiert und so bin ich lieber etwas schneller durchgelaufen, um dann Segway fahren zu können. Jaaa, Segway!! Das wollte ich schon immer mal ausprobieren! Nur Ute, Roisin und ich haben uns auf das Gefährt getraut und nach einer kleinen Einweisung ging es los. Als Ritter gekleidet mussten wir Hindernisse überwinden und Gegenstände mit unserem Schwert treffen. Nach bestandener Prüfung wurden wir anschließend auch noch zum Ritter auf Egeskov geschlagen. Ha, das hättet ihr wohl nicht gedacht, dass ich als Ritter nach Hause komme!



Natürlich konnte man auch das Schloss an sich besichtigen und es ist auch von innen hübsch anzusehen:



Direkt unter dem Dach haben wir uns dann erst einmal ein bisschen gewundert, warum da ein kleines schlafendes Holzmännchen unter dem Gebälk liegt. Entfernt man dieses Männchen jedoch, so soll - der Legende nach - das Schloss in der Weihnachtsnacht in sich zusammen stürzen. Das schreit ja gerade danach, das mal auszuprobieren... Naja, nach so langer Gastfreundschaft wollte ich auch nicht gemein zu den Dänen sein und hab es schweren Herzens liegen lassen.

Insgesamt haben wir fünf Stunden auf dem Schlossgelände verbracht und haben trotzdem nicht alles gesehen. Trotzdem sind wir dann weiter, da wir noch nach Svendborg wollten. Dort haben wir uns für eine Stunde aufgeteilt, da jeder etwas anderes machen wollte. Da ein H&M wohl in jeder Stadt und in jedem Land gleich aussieht, haben Ute und ich uns dazu entschieden, lieber einen Spaziergang zum Hafen zu unternehmen. Und das war auch wirklich gut, da wir uns dort in hübscher Umgebung ein bisschen ausruhen konnten.





Zum Abschluss des Ausflugs sind wir abends zusammen Essen gegangen und ich habe das erste Mal das dänische Fischgericht schlechthin probiert: Stjerneskud. Übersetzt heißt das „Sternschnuppe“, aber fragt mich bloß nicht warum, denn mit einer Sternschnuppe hat das meiner Meinung nach nun wirklich nichts zu tun. Das Gericht besteht aus gebackener und ungebackener Scholle, Lachs und Krebsen. Es wird auf getoastetem Weißbrot serviert und mit Salat, Spargel, Kaviar und Zitrone garniert. Hmmm, das war gut!



P.S.: Birgitte war an diesem Tag übrigens recht lustig. Als sie morgens ankam, gab sie uns gleich zu verstehen, dass sie Halsschmerzen hat und nicht sprechen kann. Das hat sie aber natürlich nicht davon abgehalten, mit uns zu "sprechen". Nämlich indem sie alles auf einen Block geschrieben und entweder rumgezeigt oder hat vorlesen lassen. Der Hit des Tages!

P.P.S.: Meinen Modultest in Dänisch habe ich übrigens bestanden wuhu!! Somit steige ich ins dritte Modul auf und kann ab nächster Woche in einem neuen Kurs beginnen. Und das alles in nur 5 Monaten in Dänemark, das nenne ich doch mal einen kleinen Erfolg :-)