Diese Woche hat meine Schule eine Projektwoche, in der in den einzelnen Klassen allerhand unternommen wird. Meine erste Klasse geht morgen zum Beispiel in den Zoo. Da ich allerdings schon Renate versprochen hatte, den Tag in ihrer 6. Klasse zu verbringen und auszuhelfen, kann ich leider nicht mit. Dafür war ich gestern mit zwei dritten Klassen auf Skulp-Tour, das heißt wir sind in der Stadt einige der H.C. Andersen Skulpturen abgelaufen und Pia, eine der beiden Lehrerinnen, hat etwas zum dazugehörenden Märchen erzählt.
Als ich mich morgens auf den Weg in die Schule gemacht habe, ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht weiß wie wir eigentlich in die Stadt und wieder zurück kommen. Die Frage wurde allerdings schnell beantwortet: natürlich zu Fuß! Da hatte ich ja schon etwas Bedenken, denn immerhin sind es einfach schon 4km. Aber gut, los ging’s! Das erste Mal war es schon früh so warm, dass ich keine Jacke gebraucht habe. Da ist der Frühling wohl auch endlich mal in Dänemark angekommen. Die ganze Bande (ca. 50 Kinder) ist losmarschiert und ich hinten nach, damit auch niemand verloren ging. Ein bisschen gewundert habe ich mich dann kurz darauf nochmal, als wir nicht den Weg am Fluss einschlugen, sondern weiter an der Hauptverkehrsstraße entlang sind. Mir wurde kurz ein bisschen anders, als wir alle die 6-spurige Fahrbahn überqueren mussten.
In der Nähe des Krankenhauses befindet sich ein kleiner Park, den ich noch nicht gesehen habe. Dort beim netten Herrn J. Christmas Møller (lustiger Name), einem dänischen Politiker, hatten wir unseren erster Stopp. Und gleich nebenan befindet sich ein Denkmal, das an die Befreiung von der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg erinnern soll. Da dieser Tag auch erst vor kurzem gefeiert wurde, war es noch mit zahlreichen Blumen geschmückt. In diesem Park gibt es außerdem auch eine Skulptur der kleinen Meerjungfrau, die ich persönlich aber nicht besonders hübsch finde. Mit dem Kopenhagener Exemplar kann sie jedenfalls nicht mithalten.
Danach ging es auf direktem Weg in die Stadtmitte, wo wir ein paar der Märchen-Skulpturen gesehen haben. Das wären zum Beispiel Des Kaisers neue Kleider, Die Hirtin und der Schornsteinfeger, Die Stopfnadel, Der Schmetterling und Die wilden Schwäne. Kann gut sein, dass ich etwas vergessen habe, denn es gibt einfach so viele davon. Um die Mittagszeit haben die Kids gleich mal getestet, wie viele von ihnen auf „Die liegende Dame“ passen. Ergebnis: ziemlich viele.
Nach unserem Rundgang machten wir einen Stopp bei McDonalds. Ihr habt richtig gelesen – bei McDonalds. Fragt mich nicht nach der pädagogischen Intention dahinter, aber ich hab mal nichts gesagt und lieber mein kostenloses Eis genossen ;-) Bevor es nach Hause ging gab es für die Kinder noch genügend Zeit (ok, eigentlich waren wir schon deutlich über die geplante Zeit), um sich auszutoben. Was ich schön finde hier ist, dass den Kids wirklich noch recht freie Hand beim Spielen gelassen wird. Da können sie auch schon gerne mal auf Bäume klettern und über nasse Füße regt man sich auch nicht gleich auf. Letztendlich hat der Ausflug sehr viel Zeit in Anspruch genommen und so sind wir anstatt um 11.30 erst um 13.15 Uhr zurück zur Schule gekommen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass 10 km wirklich etwas zu viel für einen 9-Jährigen ist. Das hätte ein bisschen anders geplant werden müssen. Und auch kam es mir so vor, dass der eigentliche Hauptpunkt, also Skulpturen mit Märchen, etwas zu kurz kam. Ich persönlich habe den Tag trotzdem genossen, da ich gerne mit den Jungs und Mädels zusammen war und sie so noch besser kennenlernen konnte. Ein paar schöne Fotos sind dabei auch noch entstanden.
marilyn goger am 07. Mai 13
|
Permalink
| 0 Kommentare
|
kommentieren