Kapitel 36: Seehunde sind tooooll
Seehunde im Zoo sehen kann jeder, in der der freien Natur ist das schon etwas ganz anderes. Deshalb wollten Ute, Christiane und ich unbedingt auf eine Seehundsafari gehen. Wir sind also Samstag zum Wattenmeerzentrum in die Nähe von Ribe gefahren, wo uns um 13 Uhr ein Traktorbus zur kleinen Insel Mandø bringen sollte. Wie gut, dass wir einen Zeitpuffer hatten, da wir auf der Hinfahrt dank eines bevorstehenden Halbmarathons gleich mal im Stau gelandet sind und einen anderen Weg finden mussten. So sind wir dann gerade noch rechtzeitig kurz vor 13 Uhr angekommen.

Der Traktorbus entpuppte sich als abenteuerliches Gefährt und bald haben wir uns auch gar nicht mehr darüber gewundert, dass der Anhänger, auf dem wir alle saßen, eine Notklingel hatte. Nach ca. 45 Minuten Fahrt kamen wir auf Mandø an, das nur bei Ebbe zu erreichen ist und auch nur eine beschauliche Einwohneranzahl von 50 Personen besitzt. Bis zur eigentlichen Seehundsafari hatten wir nun noch eine Stunde Zeit, weshalb wir ein bisschen durch den Ort geschlendert sind. Das Spannendste waren hier die kleinen Lämmchen, die immer im Schutz ihrer Mama über die Weide stolperten. Bei einem kleinen Stopp im Supermarkt haben Ute und Christiane dann auch gleich mal Flyer mitgehen lassen. Konnte ja niemand ahnen, dass man dafür eigentlich 5 Kronen zahlen muss ;-)

Die Safari sollte nun mit einem weiteren Traktorbus starten, der sich als noch abenteuerlicher entpuppte. So hat uns der Traktorfahrer, der nicht unbedingt gesprächig war, zu Beginn erst einmal im Anhänger eingesperrt, indem er die Türen zusammengebunden hat. Viel geholfen hat das trotzdem nicht und die Türen sprangen wie wild auf und ab. Sicherheitsstandards hat das gewiss nicht erfüllt! Wir wurden anfangs gleich kräftig durchgerüttelt und das obwohl es noch über asphaltierte Straßen ging. Dann ging es aber so richtig los! Ab über das Wattenmeer, über Stock und Stein, immer den Markierungen nach. Nach kurzer Zeit kamen wir uns vor wie in der Wüste, denn so weit das Auge reichte sah man nur noch Sand. Uns blieb ein Zeitfenster von ca. 3 Stunden bis die Flut kommen sollte. Mir kam da kurz der unangenehme Gedanke, was bei einer Panne wohl mit uns passieren würde… Hier ein Foto von unserem wilden Gefährt und der „Wüste“:





Nach weiteren 45 Minuten kamen wir dann am Ende der Sandbank Koresand an, wo wir aussteigen konnten. Und da erblickten wir das, worauf wir uns so gefreut hatten: Seehunde! Zu Beginn lagen ganz viele von ihnen faul zum Sonnen im Sand. Als sie uns erblickten, wollten sie dann aber doch lieber mal eine Runde Schwimmen gehen. Unzählige Köpfe schauten uns dort neugierig aus dem Wasser heraus an. Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen, was für ein tolles Gefühl das ist, Seehunde in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Einer von ihnen war auch recht übermutig und ist immer wieder an uns herangeschwommen, um dann im letzten Augenblick wieder schnell umzudrehen. Als Fotomodell hat er sich natürlich prima geeignet, vielen Dank dafür! Ein wunderbares Erlebnis, an das ich noch lange denken werde.