Kapitel 32: Von sonderlichen Hotels, echten Wikingern und dem Tivoli
Donnerstag Nachmittag habe ich mich in den Zug gesetzt, um mich mit Christian ein zweites Mal in Kopenhagen zu treffen. In dänischen Zügen lässt es sich übrigens wunderbar entspannen und schlafen, da kann sich die Deutsche Bahn mal eine Scheibe abschneiden.

Christian hatte natürlich den windigsten Tag erwischt, um nach Dänemark zu fliegen. Da macht die Landung doch gleich doppelt Spaß! Dänemark hat sich nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt, aber den Wind (in Deutschland würde man wohl eher Sturm oder Weltuntergang sagen) kannte er ja schon vom letzten Mal. Er hat mich schon am Bahnhof erwartet und wir haben uns auf den Weg in unser Hotel gemacht. Die Lage war dieses Mal echt super, aber… So ein System habe ich noch nie gesehen! Wir laufen also hin, stehen vor der Tür und die Tür öffnet sich (entgegen unserer Erwartung) nicht. Eine Tastatur mit Nummern hilft da auch nicht viel weiter, wenn man den Code nicht weiß. Und jetzt? Wir warten also auf den nächsten Hotelgast, der die Nummer eintippt und wir springen durch die geöffnete Tür hinterher. Und dann sehen wir – nichts. Keine Rezeption, nada. Interessant! Auf einer Informationstafel erfahren wir dann, dass man seine Zimmernummer und den passenden Zugangscode in einer Mail vor der Anreise zugeschickt bekommt. Eine Mail habe ich natürlich nicht bekommen. Letztendlich schaffen wir es dann aber doch noch, jemanden telefonisch zu erreichen und so müssen wir nicht auf der Straße schlafen. Die Zimmer an sich waren übrigens richtig super. Zumindest ich hab mich wie im 7. Himmel gefühlt, da ich schon so lange kein so großes Bett und vor allem so ein hübsches Badezimmer hatte.

Da wir Kopenhagen schon recht gut kannten, sind wir Freitag mit dem Zug etwa 20 Minuten nach Roskilde gefahren. Die Stadt an sich ist ganz hübsch und hat einen beeindruckenden Dom aus dem 12. Jahrhundert, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Roskilde war früher das Machtzentrum Dänemarks, weshalb viele der Könige hier begraben liegen. Hier ein paar Eindrücke vom Dom:







Danach sind wir weiter zu unserem eigentlichen Ziel, dem Wikingerschiffsmuseum. Die Anlage befindet sich direkt am Fjord und liefert einen schönen Blick aufs Wasser. In der Halle kann man insgesamt 5 Wikingerschiffe aus den Jahren 1000 bis 1050 bestaunen, die 1962 geborgen wurden. Man hatte sie, als sie von den Wikingern nicht mehr gebraucht wurden, mit Steinen beschwert und im Roskildefjord versenkt. Dadurch wollte man zum einen den Verkehr kontrollieren und zum anderen auch vor feindlichen Angriffen schützen.
Und was darf bei einem Besuch im Wikingermuseum natürlich auch nicht fehlen? Richtig, die passende Kleidung! Ich hab mich deshalb gleich mal wie eine richtige Wikingerfrau gekleidet. Nur an den Schuhen muss ich noch arbeiten ;-)





Wieder zurück in Kopenhagen sind wir noch ein bisschen durch die Fußgängerzone geschlendert. Im Spielzeugladen war Christian schließlich nicht mehr zu stoppen. Okay, ich auch nicht… Wir sind aber doch noch gegangen, bevor wir das komplette Bild mit Legosteinen ausfüllen konnten.





Das Tivoli hat ja jetzt nun auch endlich geöffnet! Nachdem wir Samstag erst einmal schön ausgeschlafen haben, haben wir den Rest des Tages dort verbracht. Ich dachte eigentlich, dass es größer ist, aber trotzdem hat es einige gute Attraktionen. Christian wird mich jetzt dafür lieben: ich bin froh, dass er mich zu diesem abartig verrückten Fliegding überredet hat. Hier ein Bild aus dem Internet:



Es ist wirklich total verrückt über Kopf und mit 100 km/h in der Luft herumzufliegen, aber es hat sooo Spaß gemacht. Mehr als einmal hätte mein Magen das dann aber doch nicht mitgemacht. Am Abend sind wir dann noch in einem Restaurant im Tivoli Essen gegangen, was sehr schön war. Leider gingen die Tage insgesamt wieder viel zu schnell vorbei. Und so mussten wir uns am Sonntag Morgen schon wieder in getrennte Richtungen begeben.