Heute haben Rok, Ute und ich uns Richtung Ladby aufgemacht. Über verschneite Straßen und kleine Dörfchen hindurch fahren wir zum Wikingermuseum, ohne so richtig zu wissen, was uns erwartet. Dort angekommen sind wir die einzigen Besucher (man bedenke die Jahreszeit), aber so müssen wir zumindest nicht lange an der Kasse warten. Die Verkäuferin ist sehr nett und erklärt uns, dass wir nun eine kleine Strecke durch den Schnee laufen müssen. Wir stapfen munter drauf los und halten Ausschau nach einem Wikingerschiff, das hier irgendwo sein müsste. Schließlich sehen wir einen riesigen weißen Schneehügel. Nicht wirklich jetzt, oder?! Da ist wohl das Schiff drunter?! Puh, es gibt doch einen Eingang in diesen Hügel und das Schiff liegt im Trockenen unter der Erde. Im Inneren ist es dafür aber auch finster wie die Nacht und wir sehen: nichts. Als sich unsere Augen so langsam an die Dunkelheit gewöhnen, lässt sich so nach und nach der Umriss eines Schiffes erkennen. Ein richtig gutes Foto habe ich dank der Dunkelheit nicht wirklich hinbekommen. Das Ladby-Schiff ist Dänemarks einziges Grabschiff aus der Wikingerzeit. Um 925 n. Chr. wurde der König von Ladby hier in seinem Schiff bestattet, zusammen mit all seinem Besitz inkl. Hunden und elf Pferden. Hunde und Pferde wurden für ihren König getötet und ihre Skelette kann man auch noch immer hier sehen. Ein bisschen gruselig ist das ja schon in diesem Schummerlicht…
Seit Sommer letzten Jahres versucht man nun dieses Grabschiff in Originalmaßen (21,5m lang und 3m breit) nachzubauen, wozu man ebenfalls das Werkzeug benutzt, das bereits die Wikinger nutzten. Alles wird also per Hand gemacht und muss exakt ausgemessen und bearbeitet werden. Ein netter Herr erklärt uns die Vorgehensweise und erzählt uns außerdem, dass dieses Schiff 2014 fertiggestellt und zu Wasser gelassen werden soll. Ich wäre wirklich gerne dabei, wenn die 35-Mann-Besatzung ihren ersten Trip startet! Auf dem nächsten Bild seht ihr, wie das Schiff derzeit aussieht. Die anderen Bilder geben außerdem einen Eindruck vom Rest des Museums bzw. der Umgebung (das zweite Bild ist der besagte Schneehügel). Man hatte von dort übrigens einen super Ausblick auf den Kerteminde Fjord!
So soll das Grabschiff des Königs einmal ausgesehen haben:
Anschließend fahren wir weiter zu Fyns Hoved, was so viel heißt wie „Fünens Haupt“. Es ist Fünens nördlichste Stelle und von dort kann man sowohl Jütland und Seeland als auch Schweden sehen. Beeindruckend! Ich glaube, dass die Landschaft ihre volle Schönheit erst wieder im Frühling entfaltet, dennoch ist es wunderschön. Viel Zeit zum Stehenbleiben haben wir aber nicht, da wir andernfalls bei gefühlten -20 Grad an Ort und Stelle festfrieren würden. Als wir nach einem kleinen Fußmarsch schließlich tatsächlich dort an der nördlichsten Stelle ankommen, bin zwar nicht ich aber meine Kamera eingefroren und ich kann erst einmal keine weiteren Fotos machen. Nun gut, meine Kamera ist wohl eher für den Sommerurlaub im Süden gedacht… Wir schnuppern ordentlich Meeresluft, lassen uns den Wind um die Ohren peitschen und gehen vorbei an Schafen wieder zurück ins warme Auto.
Nach einem kurzen Stopp in Langø Hoved, wo wir ebenfalls einen sehr schönen Strand sehen, machen wir uns wieder auf dem Heimweg. Nach ein paar Tassen Tee bin ich nun auch wieder so weit aufgetaut, dass ich diesen Eintrag verfassen kann. Wir hatten heute einen rundum gelungenen Ausflug, den ich gerne noch einmal wiederholen möchte. Allerdings erst wenn es wieder ein bisschen wärmer ist!
marilyn goger am 19. Januar 13
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