Kapitel 4: „Europe meets Germany“ – Comenius-Tagung 6./7.12. in Bonn
Die letzten Tage haben einen gefühlten Wimpernschlag gedauert und schon waren sie vorbei. Am 6. Dezember ging es dann früh los nach Bonn, wo eine Comenius-Vorbereitungstagung anstand. Hier sollte ich auf deutsche Assistenten treffen, die es wie mich nächstes Jahr ins Ausland zieht, aber auch auf eine bunte Gruppe von europäischen Leuten, die momentan in Deutschland als Assistenzlehrer zu Gast sind. Die Veranstaltung war deshalb zum Teil ausschließlich auf Englisch gestaltet, da viele der Anwesenden kein oder nur sehr wenig Deutsch gesprochen haben. Wenn es im Februar auf das Induction Meeting nach Kopenhagen geht, werde ich jedenfalls auch froh sein, wenn Englisch und nicht nur Dänisch gesprochen wird…

Ich bin mit gemischten Gefühlen zu dieser Tagung gefahren. Einerseits war ich gespannt darauf, andererseits hatte ich aber auch Bedenken, ob sie mich denn wirklich so gut auf meine Zeit im Ausland vorbereiten kann. Da es ja nicht länderspezifisch war, sondern konkret für alle europäischen Länder gedacht war. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass es sich richtig gelohnt hat! Wir wurden gleich mit Umhängetaschen begrüßt, die randvoll mit nützlichen Dingen waren. Die Deutschlandkarten werde ich zum Beispiel mit Sicherheit im ein oder anderen Klassenzimmer aufhängen können und auch die Erklärungen zur Demokratie in Deutschland werden bestimmt ihre Verwendung finden. Die Umhängetasche selbst musste ich allerdings im Hotel zurücklassen, da ich am Samstag direkt von Bonn aus zu Christian nach England geflogen bin und mein Koffer schon randvoll gefüllt war… Nun ja, vielleicht findet die Putzfrau eine Verwendung dafür!

Die Tagung hat mir doch einiges an Unsicherheit genommen, da wir über das Unterrichten im Ausland gesprochen und auch mögliche Probleme besprochen haben. Ein weiterer Punkt, der mich sehr freut: ich darf meinen beantragten Zuschuss für die sprachliche Vorbereitung behalten und das obwohl die Sprachkurse in Dänemark kostenlos sind!

Am ersten Tag, dem 6.12., durfte außerdem eines natürlich nicht fehlen: der Nikolaus! Zur Freude aller ist er inmitten der Tagung inklusive Süßem und Obst aufgetaucht und hat sich den europäischen Assistenzkräften vorgestellt. In vielen Ländern gibt es diesen Brauch gar nicht und so war es interessant von ihren Vorstellungen und Erfahrungen mit dem Nikolaustag zu hören. Eine Assistentin hat dann sogar spontan ein kleines Weihnachtsgedicht in ihrer Muttersprache aufgesagt. Estnisch klingt wirklich wunderschön!

Nach dem Abendessen haben die meisten von uns beschlossen, den Weihnachtsmarkt in Bonn zu besuchen. Ich war positiv überrascht wie groß und schön er ist (ich hatte vorher noch von niemandem gehört, dass er auf den Bonner Weihnachtsmarkt gehen würde). Hier ein paar Bilder vom Weihnachtsmarkt und von Ronja (mit der ich mir das Zimmer geteilt habe) und Christiane inkl. Eierpunsch:











Christiane (links) wird wie ich in Dänemark sein und zwar in einem Ort ganz in der Nähe von Odense. Die ersten gemeinsamen Touren sind schon geplant! Außerdem habe ich an diesem Abend wieder einmal festgestellt: die Welt ist klein. Nachdem wir beide anscheinend schon den ganzen Tag gerätselt haben, ob man sich nicht schon einmal irgendwo gesehen hat, haben Lisa R. (hinten rechts) und ich festgestellt, dass sie wir früher nur 3km voneinander entfernt gewohnt haben, da sie aus Zeil kommt. Hier noch einmal ein Bild von mir und den Mädels, die ich auf der Tagung kennengelernt habe:



Der zweite Tag war noch interessanter als der erste. Wir haben viele Möglichkeiten an die Hand bekommen, wie man Deutsch als Fremdsprache spielerisch vermitteln kann. Am meisten beeindruckt hat mich allerdings der Austausch mit den europäischen Assistenten, da sie bereits Erfahrungen im Unterrichten im Ausland gesammelt haben. Teilweise konnte man aber fast ein bisschen neidisch werden. Ein Spanier zum Beispiel ist gerade mal seit einem Monat hier in Deutschland und spricht fließend Deutsch… Ich fände es ja toll, wenn ich das von mir in Dänemark auch bald behaupten könnte!

Nachdem wir am zweiten Tag nachmittags noch zusammen das Haus der Geschichte besucht haben, war die Tagung auch schon wieder vorüber. Die meisten sind nun wieder abgereist, während ich noch eine weitere Nacht in Bonn verbracht habe. Am nächsten Tag sollte es dann ganz früh zum Flughafen gehen. Da gab es nur zwei Probleme: erstens hatte ich Angst zu verschlafen und zweitens machte mir das Wetter ein bisschen Sorgen. Christian war allerdings so nett, mich früh anzurufen und rauszuklingeln, so dass ich beruhigt schlafen konnte  Und auch mit dem Flug klappte alles bestens. Noch schnell Reisetabletten rein, eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als wir in London „aufgeschlagen“ sind. Und jeder, der schon mal mit mir geflogen ist, weiß, dass das eigentlich sehr sehr ungewöhnlich ist…

Bevor es also nun (sehr) bald losgeht mit dem Dänemark-Abenteuer, könnt ihr demnächst etwas über meinen kleinen Abstecher nach England lesen.

Hej hej!




Man muss ja dazu sagen, dass es in England noch mal eine Stunde früher ist als in Deutschland....
Übrigens, ich bin ziemlich glücklich sagen zu können, dass ich auch mal ein paar Fehler gefunden habe :-P