Kapitel 1: Die Vorbereitungen beginnen
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, schrillte eine Alarmglocke in meinem Kopf auf: Um Himmels Willen, ich kann doch gar kein Dänisch! Also schnell ein Sprachtrainer her und los geht’s. Dank großer Motivation sind die ersten Worte und Sätze bald gelernt, so dass ich mich zumindest schon einmal vorstellen könnte: Hej, jeg hedder Marilyn. Jeg kommer fra Tyskland. Dass ich aus Deutschland komme, wird man mir auch ohne Erklärung anhören, denn schon bald ist meine Zunge so verknotet, dass ich nicht einmal mehr einen normalen deutschen Satz raus bekomme… Im Dänischen gibt es einen ganz wunderbaren Laut, der für uns Deutsche so einige Probleme mit sich bringt und nicht selten mit verdrehten Zungen einhergeht. Wer eine kleine Kostprobe möchte, kann hier mal reinhören:

http://www.speakdanish.dk/de/lessons/0010-1-first-meeting.php

Ich bin jedoch guter Dinge und halte euch über die Fortschritte auf dem Laufenden!

Schnell habe ich Kontakt zu meiner Mentorin an der Schule in Dänemark hergestellt. Birgitte steht mir bereits jetzt als Ansprechpartnerin zur Seite und wird mir auch dabei helfen, mich in Odense einleben zu können. Sie ist sehr nett und scheint sich aufrichtig darüber zu freuen, dass ich zu ihnen an die Schule kommen werde. Es irritiert mich etwas, dass sie nur auf Englisch mit mir sprechen möchte (obwohl sie Deutschlehrerin ist), aber gut, so kann ich wenigstens meine Englischkenntnisse wieder ein bisschen auffrischen. Und besser als Dänisch kann ich das allemal… Eine Unterkunft hat mir die Schule bereits besorgt, worüber ich sehr dankbar bin. Hier werde ich also wohnen:


Quelle: http://www.visit-denmark.dk/

Kann sich doch sehen lassen, oder? Ein Flair wie ein Märchenschloss! Rapunzel, lass dein Haar herab sag ich da nur!
Die Dalum Landbrugsskole ist ein College für Landwirtschaft. Gibt es da wohl Traktoren? Kühe? Kartoffel- und Maisfelder? Ich bin gespannt… Jedenfalls werden dort alle Comenius-Assistenten untergebracht, was ich sehr positiv finde. Insgesamt sind wir wie es aussieht zu neunt, wobei drei von uns aus Deutschland kommen und die anderen aus Spanien, Ungarn, Irland, Bulgarien und Slowenien. Eine bunte Mischung also! Zu einigen von ihnen habe ich bereits Kontakt und sie scheinen alle sehr offen und nett zu sein und ich bin froh, sie im Dalum in meiner Nähe zu wissen, wenn ich dort ankomme. Einziger Haken bei der Unterkunft: der Preis. Zwar bekomme ich dort Verpflegung und kann jeden Tag in der Mensa essen, aber trotzdem… Umgerechnet beinahe 500 Euro gehen monatlich für die Miete drauf. Das ist für deutsche Verhältnisse ein saftiger Preis für ein kleines Zimmerchen. Doch ich zitiere Birgitte: „It’s the cheapest solution“. Dänemark wird also wohl tatsächlich ein teurer Spaß!

So viel erst einmal zu den aktuellen Vorbereitungen. Damit ich bald ein bisschen mehr als „Smørrebrød, Smørrebrød!“ sagen kann, werde ich mich jetzt mal wieder an die Arbeit machen!