Dienstag, 28. Mai 2013
Kapitel 42: Pinsefrokost (20. Mai)
Am Pfingstmontag war ich bei Birgitte zum Frokost, also zum Mittagessen eingeladen. Ich wusste ja erst einmal nicht so recht, was mich erwarten sollte. Am Tag zuvor hatte mir Birgitte nämlich eine Mail geschrieben und mir gesagt, dass Schnaps im Essen wäre. Das fand ich eher etwas komisch. Am Ende hat sich aber doch herausgestellt, dass ich es nur falsch verstanden hatte (die Mail war in Dänisch) und es den Schnaps nicht IM, sonder ZUM Essen geben soll.

Birgitte hat mich mit dem typischen dänischen Mittagessen erwartet: Smørrebrød. Es hat wirklich alles super ausgesehen wie sie es auf den Tellern dekoriert hat. Ein bisschen schmunzeln musste ich ja, als sie erst einmal eine ganze Weile nach kleinen Tellern für uns gesucht hat, die farblich zu den Servietten passen. Bevor nicht alles perfekt ist, kann nicht gegessen werden!
Da es sonnig und warm war, konnten wir zum Essen draußen sitzen. Der kleine Garten ist gerade echt traumhaft: 116 Tulpen (Birgitte hat gezählt) und eine Hasenfamilie hat uns auch eine Weile besucht.



Jetzt zum Essen: zu Beginn wurde mir erst einmal ein Bier eingeschenkt. Carlsberg, versteht sich. Dann musste mir Birgitte zeigen, wie man ein Smørrebrød richtig zubereitet. Man bestreicht eine Scheibe Vollkornbrot mit Butter und startet dann mit Hering, der in Stücken in einer Art Curry-Zwiebel-Soße eingelegt ist. Danach folgt hartgekochtes Ei, Kapern sowie Paprikastückchen und Schnittlauch. Und als Abschluss Apfelstückchen, so dass es richtig schön aufgetürmt ist. Und ich kann euch sagen, so kann sich ein Brot sehen lassen! Die Dänen wissen noch, wie man etwas einfaches ganz toll macht. Und super geschmeckt hat es auch. Essen sollte man das Ganze aber wirklich mit Messer und Gabel, sonst gibt es eine riesen Sauerrei und das wollen wir ja nicht! Nach dem ersten Brot musste ich erst einmal dänischen Schnaps probieren (und das alles zur Mittagszeit) und danach ging es zu den nächsten Variationen über. Avocado mit Schinken oder Ziegenkäse mit Honig und Birne und alles super lecker.



Aber das war noch nicht alles. Anschließend hat uns Birgitte Tee gekocht und Mandelkuchen serviert. Puuh war ich satt danach… An diesem Tag musste ich wirklich das Abendessen ausfallen lassen, weil ich so viel gegessen hatte. Den Nachmittag haben wir dann noch genutzt, um in der Sonne zu sitzen und den Unterricht für meine letzten Wochen zu planen. Ich konnte meine eigenen Ideen einfließen lassen und so werden wir mit der ersten Klasse unter anderem ein kleines Buch gestalten, in dem die Schüler festhalten sollen, was sie in ihrem ersten Schuljahr gelernt haben. Es wird darin auch eine Seite über mich geben und ich bin schon sehr auf die Ideen der Kids gespannt :-)

Schwuppdiwupps war es abends und ich wollte mich so langsam mal auf den Heimweg machen. Und da es noch nicht genug Alkohol gab, wurde mir zum Abschied noch einmal Baileys angeboten. Nicht dass ich auf dem Heimweg verdurste. Das ist eben Dänemark! Es war ein schöner Tag mit netter Gesellschaft und tollem Essen und ich danke Birgitte dafür, dass sie mich an den dänischen Traditionen teilhaben lässt.