Montag, 6. Mai 2013
Kapitel 36: Seehunde sind tooooll
Seehunde im Zoo sehen kann jeder, in der der freien Natur ist das schon etwas ganz anderes. Deshalb wollten Ute, Christiane und ich unbedingt auf eine Seehundsafari gehen. Wir sind also Samstag zum Wattenmeerzentrum in die Nähe von Ribe gefahren, wo uns um 13 Uhr ein Traktorbus zur kleinen Insel Mandø bringen sollte. Wie gut, dass wir einen Zeitpuffer hatten, da wir auf der Hinfahrt dank eines bevorstehenden Halbmarathons gleich mal im Stau gelandet sind und einen anderen Weg finden mussten. So sind wir dann gerade noch rechtzeitig kurz vor 13 Uhr angekommen.

Der Traktorbus entpuppte sich als abenteuerliches Gefährt und bald haben wir uns auch gar nicht mehr darüber gewundert, dass der Anhänger, auf dem wir alle saßen, eine Notklingel hatte. Nach ca. 45 Minuten Fahrt kamen wir auf Mandø an, das nur bei Ebbe zu erreichen ist und auch nur eine beschauliche Einwohneranzahl von 50 Personen besitzt. Bis zur eigentlichen Seehundsafari hatten wir nun noch eine Stunde Zeit, weshalb wir ein bisschen durch den Ort geschlendert sind. Das Spannendste waren hier die kleinen Lämmchen, die immer im Schutz ihrer Mama über die Weide stolperten. Bei einem kleinen Stopp im Supermarkt haben Ute und Christiane dann auch gleich mal Flyer mitgehen lassen. Konnte ja niemand ahnen, dass man dafür eigentlich 5 Kronen zahlen muss ;-)

Die Safari sollte nun mit einem weiteren Traktorbus starten, der sich als noch abenteuerlicher entpuppte. So hat uns der Traktorfahrer, der nicht unbedingt gesprächig war, zu Beginn erst einmal im Anhänger eingesperrt, indem er die Türen zusammengebunden hat. Viel geholfen hat das trotzdem nicht und die Türen sprangen wie wild auf und ab. Sicherheitsstandards hat das gewiss nicht erfüllt! Wir wurden anfangs gleich kräftig durchgerüttelt und das obwohl es noch über asphaltierte Straßen ging. Dann ging es aber so richtig los! Ab über das Wattenmeer, über Stock und Stein, immer den Markierungen nach. Nach kurzer Zeit kamen wir uns vor wie in der Wüste, denn so weit das Auge reichte sah man nur noch Sand. Uns blieb ein Zeitfenster von ca. 3 Stunden bis die Flut kommen sollte. Mir kam da kurz der unangenehme Gedanke, was bei einer Panne wohl mit uns passieren würde… Hier ein Foto von unserem wilden Gefährt und der „Wüste“:





Nach weiteren 45 Minuten kamen wir dann am Ende der Sandbank Koresand an, wo wir aussteigen konnten. Und da erblickten wir das, worauf wir uns so gefreut hatten: Seehunde! Zu Beginn lagen ganz viele von ihnen faul zum Sonnen im Sand. Als sie uns erblickten, wollten sie dann aber doch lieber mal eine Runde Schwimmen gehen. Unzählige Köpfe schauten uns dort neugierig aus dem Wasser heraus an. Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen, was für ein tolles Gefühl das ist, Seehunde in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Einer von ihnen war auch recht übermutig und ist immer wieder an uns herangeschwommen, um dann im letzten Augenblick wieder schnell umzudrehen. Als Fotomodell hat er sich natürlich prima geeignet, vielen Dank dafür! Ein wunderbares Erlebnis, an das ich noch lange denken werde.








Kapitel 35: Ein Wochenende durch Dänemark
Nachdem ich in der letzten Zeit etwas zu faul war etwas zu schreiben, kommt jetzt ein ganzer Schwung auf einmal. Letztes Wochenende war nämlich ziemlich ereignisreich und ich bin viel rumgekommen. Birgitte scherzt schon, dass ich Dänemark langsam besser kenne als sie. Letzte Woche war Andreas Mutter zu Besuch und hat sich ein Auto gemietet. Andrea hat Miguel, Laura und mich eingeladen, sie auf ihre Ausflüge zu begleiten, was ich super fand. Am Freitag sind wir deshalb in den Westen Dänemarks gefahren, wo wir unseren ersten Stopp in Jelling gemacht haben. Der Ort gehört zu den bedeutenden archäologischen Fundorten in Dänemark (UNESCO-Weltkulturerbe). Zwischen den größten Grabhügeln Dänemarks liegt hier eine Steinkirche aus der Zeit um 1100 n. Chr. Nebenan liegt außerdem ein kostenloses Museum, das unter anderem Runensteine ausstellt und einen Besuch wert ist.



Anschließend sind wir weiter nach Blåvand gefahren, wo ich schon einmal war. Wir haben einen schönen Spaziergang am Strand unternommen und im Windschatten der Bunker ein kleines Picknick gemacht. Andrea, Laura und Miguel hatten dann noch die Idee auf den Pferdebunker zu klettern. Da ich mir nicht den Hals brechen wollte, bin ich lieber unten geblieben, um ein paar Fotos zu machen. Ich war aber wieder dabei, als wir auf die aufgetürmten Steine zum Meer hinaus kraxeln wollten. Allerdings habe ich nicht aufgepasst und bin mit meinem Fuß im Wasser gelandet. Perfekt! Da wir nach einer Stunde am Strand wirklich alle durchgefroren waren, wollten wir im Süßigkeitenladen, in dem ich das letzte Mal schon war, etwas Warmes trinken. Nun ja, hat nicht ganz geklappt. Denn letzten Endes war Andreas Mutter die einzige mit einem heißen Kaffee und wir anderen haben Waffeln mit Eis gegessen ;-)




Nach dieser Stärkung sind wir weiter nach Ribe gefahren, was ebenfalls mein zweiter Besuch war. In Esbjerg haben wir noch einen kurzen Stopp eingelegt, um die vier weißen Männer zu sehen. Svend Wiig Hansen hat diese Skulptur 1997 errichtet und seitdem schauen die Giganten auf die Nordsee. Die kleine wedelnde Gestalt ist übrigens Laura. Nur um euch mal zu verdeutlichen, wie riesig die Männer tatsächlich sind.



Zu Ribe selbst will ich nichts weiter sagen, das hatten wir ja schon einmal. Allerdings ist uns aufgefallen, dass es einige Storchennester auf den Dächern der Stadt gibt. In der Zwischenzeit ist es auch ganz schon spät und kalt geworden und so haben wir uns auf den Heimweg gemacht.

Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter, denn ich bin mit Ute und Christiane nach Fanø gefahren, einer kleinen Insel bei Esbjerg. Man braucht nur 12 Minuten um vom Festland dorthin zu gelangen und gleich fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Alles sehr idyllisch und ruhig (zumindest jetzt noch, denn im Sommer gibt es hier Touristen ohne Ende). Wir sind durch die beiden größeren Orte geschlendert und haben die hübschen Häuser betrachtet. Eine Crèperie haben wir uns auch gleich mal etwas näher von innen angeschaut ;-)




Das Highlight waren aber die Strände dort. Feiner weißer Sandstrand, Dünen und Muscheln ohne Ende. Letzteres ist nicht ganz so gut für mich, weil ich die tonnenweise mitnehmen könnte! Der Strand selbst ist so breit, dass man mit dem Auto darauf herumfahren kann (und auch muss, wenn man nicht eine Ewigkeit zum Wasser laufen möchte). Es war auf jeden Fall traumhaft dort und wir wären am liebsten noch länger auf der Insel geblieben.





Den Sonntag haben wir genutzt, um uns mal ein bisschen genauer die nähere Umgebung anzuschauen. Gemeinsam mit Andrea und seiner Mutter, Laura und Miguel habe ich ein paar schöne Stellen in der Natur angesteuert. Der erste Stopp war die Küste im Nordwesten, wo auch ganz idyllisch ein paar hübsche Pferde unter blauem Himmel grasten.


Ich hab hier allerdings schon aus gutem Grund ein bisschen Abstand gehalten. Kurz darauf hat das übermütige Pferd nämlich direkt mal an Lauras Fingernagel (und Finger) geknabbert.
Nach diesem Schreck sind wir erst einmal wieder ins Auto geflüchtet und sind in den Süden gefahren, um dort über eine Brücke auf eine kleine Insel zu kommen. Auch dort war es wieder sehr ruhig und beschaulich und hat sich deshalb wunderbar zum Ausruhen geeignet. Mit Blick auf ein klares Meer und Sonne im Gesicht lässt es sich leben. Hier mal ein Bild mit Andreas Mutter:



Unter anderem waren wir auch noch auf den höchsten „Berg“ auf Fünen, der ganze 115m hoch ist. Beeindruckend, oder nicht? (Ironie) So hoch war ich hier in Dänemark jedenfalls noch nicht. Dementsprechend ist uns der Wind auch ganz schön um die Ohren gepfiffen, was uns aber nicht davon abgehalten hat, ein paar „abenteuerliche“ Fotos zu schießen. Wo Miguel und Laura recht flink waren, hat es bei mir doch einige Unterstützung benötigt, bis ich auf den kleinen Stein raufgeklettert war. Da hatte sich Andrea doch gleich das Fitnessstudio gespart. Lauras Kommentar hierzu: „Too much butter in the morning!“ Vielen Dank hierfür ;-)

Bei dem zweiten Versuch hatte ich es dann doch noch geschafft, tataaa!


Dann geht's aber auch schon wieder nach unten:


Insgesamt war der Tag sowie das ganze Wochenende sehr schön und ich habe mal wieder viele wunderbare Fleckchen hier in Dänemark gesehen. Ich habe die gemeinsame Zeit mit meinen Freunden genossen und bin schon ein bisschen traurig, da das Ende meiner Zeit nun wirklich absehbar ist. Aber natürlich freue ich mich auch, wieder zurückzukommen und alle zu Hause wiederzusehen! Bis bald!